00: 00:01Julia Kaffka: Schön, dass ihr wieder dabei seid. Ich bin Julia Kafka und ich bin eure Gastgeberin in eurem Gesundheits Podcast. Hier geht es jeden Monat um ein spannendes Thema rund um die Gesundheit. Heute beschäftigen wir uns mit der Macht des positiven Denkens und welches Potenzial in uns steckt, wenn wir das richtige Mindset geschaffen haben. Mein heutiger Gast wird uns verraten, wie wir das Beste aus uns rausholen können, aber auch, was der Ozean mit Langeweile zu tun hat. Ein herzliches Willkommen an einen Mann, der vor positiver Ausstrahlung nur so strotzt und der Menschen jeden Tag motiviert und inspiriert. Herzlich Willkommen Paul Johannes Baumgartner.
00: 00:37Paul Johannes Baumgartner: Hallo liebe Julia.
00: 00:39Julia Kaffka: Hallo Paul, lüfte doch mal den Nebel, den ich hier gerade so versprüht habe und erzähl uns mal, was genau du machst und was dich eigentlich dafür qualifiziert, hier bei uns zu dem Thema zu sprechen.
00: 00:49Paul Johannes Baumgartner: Das mache ich sehr gerne. Also seit mittlerweile über 20 Jahren beschäftige ich mich mit dem wundervollen Thema Begeisterung. Also was ist Begeisterung? Wie bereichert Begeisterung unser Leben? Wie kann man sich selbst begeistern? Auch ganz wichtig und wie kann man andere Menschen begeistern? Kunden, Mitarbeiter und das ist es, was ich in meinen Coachings, Vorträgen und Seminaren weitergebe. Und Grundlage für alles ist die Wissenschaft. Ist die Forschung der positiven Psychologie.
00: 01:19Julia Kaffka: Okay. Und ist dein Ansatz dann? Also das hört man ja oft. Man soll ganz oft und intensiv genug an was denken und dann wird es auch Realität.
00: 01:28Paul Johannes Baumgartner: Ja, das wäre natürlich schön. So nach dem Motto Ich mache meine Augen zu, wünsch mir was. Und wenn ich die Augen wieder öffne, dann ist alles genau so, wie ich es mir erträumt habe. Also, was wir auf jeden Fall brauchen, das ist Fantasie. Und davon brauchen wir in Zukunft noch viel mehr. Denn das ist etwas, wo wir gegenüber künstliche Intelligenz einen eindeutigen Vorsprung haben. Aber das mit dem positiven Denken, das ist so eine Sache. Die positive Psychologie und auch ich, wir halten jetzt nicht so wahnsinnig viel davon.
00: 01:56Julia Kaffka: Also du trennst das ganz klar von diesem New Age Gedanken, der ja eher esoterisch angehaucht ist und stützt sich quasi tatsächlich auf die Wissenschaft. Da gibt es ja seit Jahren sogar Forschungen dazu und Studiengänge. Also das war mir unbekannt vorher. Wie muss ich mir das denn genau vorstellen? Und wo genau liegt der Unterschied zwischen dem positiven Denken und der positiven Psychologie?
00: 02:19Paul Johannes Baumgartner: Also per se find ich, wie ich glaube alle die zuhören heute positive Gedanken schon für wichtig und auch für richtig. Aber die Bewegung des positiven Denkens halte ich für eher verkehrt. Es gab 2011 eine große Gallup Studie in den USA. Da wurden 80.000 Menschen befragt, wie sie zum Beispiel zu der Aussage stehen Zitat Menschen können sich in allem entwickeln, wenn sie nur wollen. Das wäre so der Ansatz des positiven Denkens. Also ich kann alles erreichen, wenn ich es mir nur vorstellen kann. Das stimmt aber nicht, weil Menschen können sich eben nicht in allem entwickeln, wenn sie sich es nur vorstellen können. Zum Beispiel kann ich mir als 10-jährige noch so vorstellen, dass ich das Zeug zum Weltfußballer habe. Aber wenn ich objektiv betrachtet das Tor nur in zehn Prozent der Fälle treffe, dann wird das nichts aus dieser Karriere. Also vielleicht, wenn ich hart trainiere, komme ich auf 20 % oder 30 % Trefferquote. Aber es reicht halt nicht zum Weltmeister.
00: 03:15Julia Kaffka: Eigentlich.
00: 03:17Paul Johannes Baumgartner: Ja, absolut. Also ich finde das ja auch schön. Also die die Bestellung als Universum und das Ganze dann hoffentlich sehr erfolgreich bis ans Lebensende machen zu können. Aber es gibt limitierende Faktoren. Also Talent zum Beispiel gehört eindeutig zu den limitierenden Faktoren oder auch das Alter. Also ich habe mit 30 keinen Teenies da mehr, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit 40, kein Pilot bei der Lufthansa, mit 50 kein Oberarzt, auch wenn ich es mir noch so vorstellen kann. Und das zu akzeptieren, und da sind wir beim Thema Akzeptanz, das zu akzeptieren, halte ich persönlich für extrem wichtig und auch sehr gesund. Zum Beispiel Alternativen zum positiven Denken gibt also die positive Psychologie, die einen anderen Weg geht. Die sagt also sich nicht so sehr auf das konzentrieren, was man sich vorstellen könnte, was man gerne hätte, sondern sich auf das zu konzentrieren. Und jetzt wird spannend, was bereits da ist, also was man schon richtig gut kann und darauf aufbauen. Also positive Psychologie ist nicht defizit orientiert, sondern ganz klar stärken orientiert.
00: 04:15Julia Kaffka: Okay, das klingt spannend. Wie finde ich aber denn raus, was meine Stärken sind und was sind dann Stärken?
00: 04:23Paul Johannes Baumgartner: Da gibt es eine wunderbare Definition in der positiven Psychologie. Also eine Stärke ist etwas, das aus dir heraus drängt. Etwas, das du ausleben möchtest. Und das ist für mich ein gut nachvollziehbarer Umkehrschluss, was dich Energie kostet, wenn du es zurückhalten musst. Also wenn du Menschen wahnsinnig gerne Entertainer, aber du hast einen Beruf, in dem du nicht Entertainer sein sollst, dann musst du es zurückhalten und das kostet dich Energie, das zurückzuhalten.
00: 04:52Julia Kaffka: Archiv ist sozusagen. Wenn ich jetzt im Archiv arbeiten würde, wäre das quasi konträr zu meinen Stärken im Sinne von, dass ich jetzt gerne spreche zum Beispiel.
00: 05:04Paul Johannes Baumgartner: Absolut. Genau. Also, du würdest leiden. Wahrscheinlich. Du würdest nicht mit großer Freude, nicht motiviert in die Arbeit gehen. Du würdest wahrscheinlich. Wenn du länger dieser Tätigkeit nachgeht, die nicht zu dir passt, würdest du wahrscheinlich krank werden. Und das ist auch interessant, weil natürlich immer wieder die Frage gestellt wird Ja, wie findet man denn seine Stärken heraus? Das hat man ja nicht im Geburtshaus stehen, oder wie findet man die Stärke bei anderen Menschen heraus? Die haben es ja nicht auf die Stirn tätowiert.
00: 05:28Julia Kaffka: Weil ganz oft ist es ja tatsächlich auch so, dass Menschen in Berufen stecken und erzählen einem ganz oft und lange auch ich bin unglücklich, ich weiß nicht, was ich machen soll, aber ich habe keine Ahnung, was meine Stärken sind, was ich sonst noch machen kann. Das ist wahrscheinlich der Ansatz, oder.
00: 05:42Paul Johannes Baumgartner: Das ist der Ansatz. Genau. Und das ist der Ansatz, zum einen bei sich selber in sich selber hineinzuhorchen. Also was ist es denn, was ich ausleben möchte? Was ist es denn, was aus mir heraus drängt? Und was ist es denn, was ich, was mich Energie kostet, wenn ich es zurückhalten muss? Es ist aber auch Liebe Julia, weil du gerade den den Kontext angesprochen hast, ist gesagt im Archiv. Es ist aber auch, und das ist immer wieder ein Appell an die Führungskräfte auch Aufgabe einer Führungskraft, die Stärken der Mitarbeiter herauszufinden und die Mitarbeiter im Unternehmen dort einzusetzen. An dieser Position, wo genau diese Stärken benötigt werden, also durchaus auch die zwei Seiten der Medaille.
00: 06:22Julia Kaffka: Macht es.
00: 06:22Paul Johannes Baumgartner: Sinn. Und was natürlich immer hilft, ist ein stärken Coaching, um gemeinsam herauszufinden Was ist denn die Stärke? Das kann man privat machen, das kann man auch im Berufsleben machen.
00: 06:31Julia Kaffka: Okay, die positive Psychologie ist die Wissenschaft des gelingenden Lebens. Ja, quasi. Das finde ich. Klingt super. Aber du hast es eben schon mal angedeutet Die Psychologie beschäftigt sich auch heute noch mit der Bekämpfung von Krankheiten, Depressionen, Schizophrenie, Phobien. Also da ist das Kind ja quasi schon in Brunnen gefallen, statt sich auf die Potenzial entfaltung der Menschen zu konzentrieren. Da liegt ganz viel ungenutztes Potenzial, oder?
00: 07:00Paul Johannes Baumgartner: Ja. Wobei ich sagen muss, beide Zweige sind wichtig, also beide Zweige haben ihre Berechtigung. Die klinische Psychologie, also die Lehre vom Leiden der Seele, die Lehre von den psychischen Erkrankungen, beschäftigt sich ja mit der Frage. Um es kurz zu formulieren Also wie bringe ich Menschen von -5 auf null? Und die positive Psychologie, also die Richtung, die das Wachstumspotenzial gesunder Menschen betont, die beschäftigt sich mit der Frage Wie bringe ich Menschen von null auf plus fünf jetzt? Wenn ich aber bei mir im Coaching einen Klient habe, der bei -5 ist, es geht ihm wirklich schlecht, dann hilft ihm die positive Psychologie erst mal herzlich wenig. Also im Übrigen genauso wenig wie positives Denken, weil wir es vorher hatten. Erst wenn ich mich stabil fühle, wenn ich gefühlt bei einer Null bin, dann sollte ich mich mit positiver Psychologie näher befassen.
00: 07:51Julia Kaffka: Okay, meine Psyche sollte gesund sein, weitestgehend. Und dann baut man darauf auf, sozusagen.
00: 07:58Paul Johannes Baumgartner: Genau deswegen sind beide Richtungen wichtig, sowohl die klinische, die pathologische Psychologie als auch die positive.
00: 08:05Julia Kaffka: Und in der.
00: 08:06Paul Johannes Baumgartner: Humanistische.
00: 08:07Julia Kaffka: Okay. In der positiven Psychologie, da begegnen einem ja immer wieder spannende Begriffe wie zum Beispiel der Helios tropische Effekt. Ich habe das in der Biologie mal gehört, aber was zum Geier hat das mit positiver Psychologie zu tun? Was hat es denn damit auf sich?
00: 08:22Paul Johannes Baumgartner: Ich liebe diese, diese Metapher des tropischen Effekts. Helios Altgriechisch Die Sonne tropische Wendung. Also du stellst eine Pflanze ins Fenster und nach kurzer Zeit passiert, was sehr sehr spannend ist. Die Pflanze richtet sich Richtung Licht. Also die lechzt nach dem Licht. Jedes Lebewesen, jeder Organismus hat erst die Tendenz hin zum Licht und weg von der Dunkelheit. In der Natur ist die Sonne, die die Quelle der positiven Energie, wenn man so möchte. Sie ist eine lebensspendende Kraft in der Evolution. Alle Spezies werden angezogen von allem, was Leben spendet und vermeiden alles, was Leben tötet oder eben eine Bedrohung ist. Und wenn es jetzt wahr ist, dass jedes Lebewesen, jeder Organismus in der Gegenwart des Positiven aufblüht. Und in der Gegenwart des Negativen verblüht. Dann hat diese Erkenntnis oder sollte diese Erkenntnis natürlich schon Einfluss darauf haben, wie wir unsere Beziehungen gestalten, also wie wir zum Beispiel unsere Kinder unterrichten, wie wir unsere Kinder großziehen, wie wir unsere Kunden behandeln, unsere Kollegen, unsere Freunde oder unsere Mitarbeiter führen. Ich sage immer Die Sonne, das sind sie. Und wenn sie strahlen, dann richten sich die Menschen nach ihnen.
00: 09:41Julia Kaffka: Das ist ein sehr, sehr schönes Bild. Kann man sich gut vorstellen. Meine Pflanzen im Wohnzimmer machen das auch immer. Ja, das ist super und hilft wahrscheinlich sehr, sehr stark, wenn man sich das mal verinnerlicht. Ja, also eigentlich geht es ja immer nur darum, um das Zwischenmenschliche.
00: 09:55Paul Johannes Baumgartner: Absolut.
00: 09:56Julia Kaffka: Dann gibt es da auch noch ein spannendes Modell, das sozusagen der Nährboden dafür ist, wie jeder Einzelne von uns aufblühen kann. Das nennt sich Perma Modell. Wie kann ich das denn im Alltag anwenden, so als Privatperson als auch in der Arbeit? Und was ist das überhaupt? Was? Was ist das Perma Modell?
00: 10:15Paul Johannes Baumgartner: Also die Pflanze braucht nicht nur Licht, sondern die Pflanze braucht auch einen Nährboden, in dem bestimmte Dinge enthalten sein müssen, damit sie sich entwickeln kann. Also Perma ist ein Akronym und die fünf Buchstaben stehen für fünf Aspekte, die dafür sorgen, dass Menschen aufblühen können, sowohl im Privatleben als auch im Berufsleben. Ich fang mal an mit P im Perma. Das steht für positive Emotionen. Also das regelmäßige Erleben positiver Emotionen wie zum Beispiel Dankbarkeit ist wichtig, damit wir aufblühen können. Zuneigung ist wichtig, Genuss auch wichtig. Also Momente des Glücks erleben oder des Glücklichseins. Das gefällt mir noch besser, weil Glück klingt immer so nach Spielcasino. Momente des Glücklichseins erleben und die auch genießen können. Und da gibt es bei ganz, ganz vielen Menschen ein Phänomen zu beobachten. Nämlich Viele Menschen haben zwar diese Momente, aber die viel größere Herausforderung für sie ist die, auch wirklich genießen zu können, also wirklich im Hier und Jetzt zu sein und zum Beispiel in der Kantine zu sagen, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Aber danke, lieber Cappuccino, du schmeckst heute hervorragend. Ja, dass man das bewusst wahrnimmt, so kleine Makro Momente oder wenn man im Urlaub ist, mal am Strand sitzt. Also nicht schon Gedanken darüber zu machen, wo der nächste Urlaub hingehen könnte, sondern erst mal diesen Urlaub zu genießen. Das Meer, die Geräusche, die Gerüche, das E für im Perma Modell, das steht für Engagement und da geht es darum, eben die eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen. Also positive Psychologie, ich habe es ja gesagt, ist nicht Defizit orientiert, sondern Stärken orientiert. Also welche Stärken machen mich denn letzten Endes zu dem Menschen, der ich bin? Was kann ich richtig gut? Also habe ich eine Sache, für die ich brenne zum Beispiel. Und durch das Ausleben der Stärke kommt man eben in diesen Flow, also wenn man komplett in der Tätigkeit aufgeht. Das ist ein ganz, ganz wunderbarer Zustand. Das kann im Privaten zum Beispiel sein, dass ich leidenschaftlich gerne fotografiere. Und wenn ich durch den Sucher schaue, das sieht man oftmals bei leidenschaftlichen Fotografen, dann vergessen sie Raum und Zeit. Du sprichst die an, die reagieren überhaupt nicht, weil sie so im Tunnel sind, weil sie so im Flow sind. Gibt es aber auch in der Arbeit. Es gibt Menschen, die lieben Excel Tabellen.
00: 12:32Julia Kaffka: Ich gehöre nicht dazu.
00: 12:34Paul Johannes Baumgartner: Für viele unvorstellbar. Aber es gibt Menschen, die die gehen in ihrer Arbeit mit Excel Tabellen auf die lieben Excel Tabellen. Man möchte ihnen fast schon ein erotisches Verhältnis zu Excel Tabellen nachsagen. Und ich liebe Julia. Ich gehöre im Übrigen auch auch nicht dazu.
00: 12:49Julia Kaffka: Überrascht mich nicht sehr gut.
00: 12:54Paul Johannes Baumgartner: Dass er eben Perle Modell, das steht für relationship. Also das sind positive Beziehungen, die sind für die meisten der Glücksfaktor Nummer eins. Also wir Menschen, wir sind soziale Wesen, wir sind keine Roboter. Wir brauchen diese Nähe, also Teil eines sozialen Umfelds, eines sozialen Netzwerks zu sein, sich auf andere verlassen zu können und auch denen von Nutzen zu sein, also denen zu helfen. Das gibt uns Menschen auch ganz viele. Blühen wir auch auf? Und der amerikanische Organisationspsychologie, der Kim Cameron, hat man die Studie veröffentlicht? Das fand ich total spannend. Ich habe es erst mal nicht geglaubt, habe erst mal nur gegoogelt, weil ich mir gedacht habe, das kann ich so nicht erzählen. Aber die hat die Studie veröffentlicht, nach der bei Menschen, die so gut wie keine oder gar keine oder schlechte soziale Beziehungen haben, die Wahrscheinlichkeit, dass die früher sterben, ist um 70 % erhöht, im Vergleich dazu bei Rauchen um 50 % und bei starken Trinkern um 30 %. Also positive Beziehungen wirken sich also auch stark auf die Gesundheit von uns Menschen aus.
00: 13:56Julia Kaffka: Liegt dein Ernst? 70 %?
00: 13:59Paul Johannes Baumgartner: 70 % erhöht früher zu sterben, wenn Menschen gar keine sozialen Beziehungen haben, schlechte oder so gut wie keine.
00: 14:07Julia Kaffka: Das unterschätzt man total. Das hätte ich nie gedacht.
00: 14:10Paul Johannes Baumgartner: Da Glücklichkeit. Faktor Nummer.
00: 14:12Julia Kaffka: Eins. Okay, also müssen wir alle an unseren Beziehungen arbeiten. Das steht mal fest.
00: 14:17Paul Johannes Baumgartner: Das M. Soll ich weiter machen? Bitte? Das M im Perma Modell steht für Mining. Da geht es um nichts Geringeres als um den Lebenssinn. Also die Antwort auf die Frage Warum, wofür diene ich im Leben? Also was ist mein Platz in der Welt? Was will ich hinterlassen in der Arbeit, weil wir auch darüber gesprochen haben, wäre das der Arbeit Sinn, also den Sinn zu kennen und zu wissen, wofür man im Unternehmen gebraucht wird. Das gibt halt letzten Endes Orientierung und auch Sicherheit. Und da wurden ganz spannende Interviews mit Reinigungskräften zum Beispiel gemacht, also Menschen, die keine wahnsinnig große Lobby haben im deutschsprachigen Raum, die nicht wirklich gut bezahlt werden. Und diese Reinigungskräfte, die wurden gefragt und das Ergebnis war bei diesen Reinigungskräften, bei dieser Umfrage. Also manche mögen ihren Job wirklich nicht, die machen ihn, weil sie eine Familie zu ernähren haben. Die sehen da keinen Sinn drin, aber andere wiederum, und das war auch total spannend zu beobachten, die sehen das ja. Einen Sinn darin, nämlich Ihre Aufgabe sehen Sie als Beitrag zur Patienten Gesundheit an und das darf man natürlich auch nicht ausblenden. Ich habe es vorher auch schon kurz erwähnt, das ist natürlich auch eine Führungsaufgabe. Also was trage ich als Führungskraft dazu bei, dass meine Mitarbeiter den Sinn ihrer Tätigkeit erkennen?
00: 15:33Julia Kaffka: Wichtig Jetzt bin ich aufs AA gespannt.
00: 15:36Paul Johannes Baumgartner: Und zu guter Letzt genau das A. Das steht für Kompliment. Das bedeutet übersetzt Zielerreichung und Erfolgserlebnis. Also wir Menschen brauchen Ziele, damit wir uns entwickeln können. Also eine Frage an unsere Zuhörer könnte heute sein Gibt es Ziele im Leben, die Sie persönlich gerne erreichen möchten? Und so als Tipp auf dem Weg zum großen Ziel Am besten ist es wirklich, Ziele in kleine Ziele Einheiten einzuteilen. Und auch dafür steht das A in Perma. Diese Ziele wirklich bewusst abzuschließen, dass man sagt Ja, ich habe mir dieses Ziel vorgenommen und jetzt, justament heute, habe ich dieses Ziel erreicht. Also nicht gleich fünf Ziele gleichzeitig beginnen, sich vornehmen, sondern wirklich erst mal nur eins. Und wenn man das dann erreicht hat, dann wird die Party gemacht, zweimal tief durchgeatmet und dann kann das nächste Ziel kommen.
00: 16:22Julia Kaffka: Hilft es auch, das aufzuschreiben, also sich das auch wirklich schriftlich irgendwo hinzulegen? Die Ziele, die man sich so macht.
00: 16:29Paul Johannes Baumgartner: Definitiv. Denn eine wichtige Sache ist auch bei bei der positiven Psychologie oder wie wir Menschen aufblühen, dass wir ein Commitment haben, also mit uns selber, dass wir mit uns selber im Reinen sind, dass wir selber wissen, wofür wir stehen, was wir gerne machen, auch was wir können und auch ein Commitment mit unseren Zielen haben. Also gerne notieren zum Beispiel Ich empfehle immer wieder Macht euch einen Ausdruck DIN A4 Blatt. Da steht drauf, was ist die eine Sache. Da schreibst du dann ein Ziel drauf und guckst immer wieder auf den Zettel und legst den Fokus also auf diese eine Sache.
00: 17:05Julia Kaffka: Spannend. Ich werde es mal ausprobieren. Wie wichtig ist denn aus deiner Sicht das richtige Mindset? Man hört das Wort ja immer wieder.
00: 17:16Paul Johannes Baumgartner: Also das Mindset ist schon entscheidend. Ein Mindset ist ja nichts anderes als ein Gedankenmuster, also so wie wir die Welt sehen. Und wenn Menschen so gar nichts Positives sehen können im Leben, dann wird es irgendwann mal zäh. Also wenn du immer nur ein negatives Mindset hast, dann glaube ich, dann musst du auch irgendwann mal und was da ganz gut hilft, das sind eben diese Ziele. Wir haben gerade beim Perma Modell drüber gesprochen. Wir Menschen brauchen Ziele, weil sie uns Orientierung geben. Ziele sind tolle Leitplanken, an denen wir uns entlanghangeln können. Und man beschäftigt sich dann plötzlich, wenn man Ziele hat, nicht mehr so mit dem bedauernswerten Status quo, sondern womöglich mit einer rosigen Zukunft. Und mit jeder Etappe, die wir erreichen. Auf dem Weg zum Ziel fühlen wir uns einfach Selbstwirksamkeit. Und wir fühlen uns bestätigt, dass wir aus eigener Kraft was erreichen können. Und das motiviert ungemein und das kann auch das eine oder andere Mindset in die positive Richtung drehen.
00: 18:10Julia Kaffka: Du hast es vorhin schon mal angesprochen, da klang schon mal durch, dass die Gedanken auch eine Auswirkung haben auf unsere Gesundheit. Wie viel Macht oder Kraft haben denn unsere Gedanken deiner Meinung nach? Auf unser Leben und unsere Gesundheit?
00: 18:25Paul Johannes Baumgartner: Also sie haben schon sehr viel Macht und auch sehr viel Kraft. Unsere Gedanken bestimmen ja unsere Realität und die Realität, die machen wir uns ja letzten Endes selbst. Also es ist jetzt nicht so, dass ein Ding per se böse ist, aber wir messen diesen Dingen durch unsere eigenen Gedanken eben eine Bedeutung bei. So ähnlich wie in der Matrix. Also wir schaffen uns unsere eigene Realität. Und da gibt es ein wunderbares Ritual, das heißt Three Good Things, also drei gute Dinge, und das mache ich selber. Und das hat einen tollen Effekt auf die Kraft und auf die Macht meiner eigenen Gedanken. Also man setzt sich jeden Abend hin und schreibt auf, macht links eine Spalte zum Beispiel drei gute Dinge, also sprich, was sind drei Dinge, die ich heute als schön empfand, für die ich dankbar sein kann? Dann schreibst du dir auf und rechts in die zweite Spalte, daneben schreibst du rein. Und das habe ich dazu beigetragen, dass ich diesen Moment als schön empfinden durfte. Also dass so ein aktiver Partner mit reinkommt, so eine Art Dankbarkeit Tagebuch und das über einen längeren Zeitraum gemacht. Und man wird relativ schnell merken, dass die Gedanken und die Wahrnehmung der Welt sich gravierend verändern. Plötzlich.
00: 19:36Julia Kaffka: Hm.
00: 19:36Julia Kaffka: Man nennt das Journal. Ja, das ist der Überbegriff. Genau. Ja, es gibt da viele Bücher, auch dazu und schöne Sachen, wo man sich das wunderbar aufschreiben kann. Jeden Abend. Das ist ein guter Tipp. Über eine Sache müssen wir unbedingt noch sprechen, und zwar über Begeisterung. Das ist eines deiner großen Themen. Wie kann ich die denn auch mithilfe der positiven Psychologie entwickeln?
00: 19:59Paul Johannes Baumgartner: Ich würde sagen, Begeisterung ist das Ergebnis oder ein Ergebnis von positiver Psychologie. Also die positive Psychologie öffnet einen. Man nimmt das Leben wieder bewusster wahr, man wird mutiger, man traut sich wieder mehr. Eva Reck Das ist eine tolle Psychologin und Buchautorin aus Hamburg. Die hat das mal sehr schön zusammengefasst hier gesagt Wir können nur dann begeistert sein, wenn wir uns trauen und etwas riskieren, wenn wir das Leben wagen, hat sie gesagt. Nur wer etwas wagt, ins Risiko geht, hat gute Chancen, begeistert zu werden.
00: 20:39Julia Kaffka: Darüber schön.
00: 20:41Paul Johannes Baumgartner: Sollten wir nachdenken. Soll ich es noch mal wiederholen?
00: 20:44Julia Kaffka: Bitte wiederhole es noch mal!
00: 20:46Paul Johannes Baumgartner: Weil man muss es wirklich erst verarbeiten. Also, Eva, Erik hat gesagt, wir können nur dann begeistert sein, wenn wir uns trauen und etwas riskieren. Also wenn wir das Leben wagen, sagt sie. Nur wer etwas wagt, ins Risiko geht, also Sachen ausprobiert, aus der eigenen Komfortzone rausgeht, sich öffnet, auch völlig fremden Dingen wie zB der positiven Psychologie, der hat gute Chancen begeistert zu werden.
00: 21:15Julia Kaffka: Unterschreibe ich. Ein starker Satz. Ja, absolut. Ich auch. Wow! Den werde ich mir aufschreiben. Finde ich gut. Und auch von dir gibt es aber ein wunderschönes Zitat. Und zwar Ich finde es großartig. Zwischen Lachen und Weinen liegt nur eins. Der tiefe Ozean der Langeweile. Sensationell. Was meinst du genau damit?
00: 21:37Paul Johannes Baumgartner: Also erst mal muss ich Danke sagen für dieses Zitat an einen Mann namens Andreas M. Reinhard. Der war damalige Redaktionsleiter von Herzblatt vor dieser Show und ich wurde zu den Moderatoren Casting. Lange, lange her, 99 eingeladen. Und er hat zu mir gesagt, Baumgartner werde gleich rausgehst vor die Kameras. Dann denk dran Zwischen Lachen und Weinen liegt nur eines der tiefe Ozean der Langeweile. Was meine ich damit? Es geht ja immer um Beziehungen. Relationship, das r in perma. Also wenn wir bei Menschen nachhaltig im Gedächtnis bleiben möchten, dann haben wir genau zwei Möglichkeiten, um dies zu erlangen, und zwar sie entweder positiv emotional zu berühren, also sie zum Lachen zu bringen, ihnen was Gutes tun, sie zu öffnen. Oder wenn wir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wollen, haben wir auch die Möglichkeit, sie negativ zu berühren. Also eine nicht bezahlte Rechnung oder einen Anpfiff ungerechtfertigter. Das hält sehr lange und dazwischen ist der tiefe Ozean der Langeweile. Ich tendiere eindeutig zu positiv, emotional berühren, also zum Lachen zu bringen. Im negativen Bereich bin ich eher selten anzufinden. Zwar auch hin und wieder, aber ganz ehrlich ich tendiere eindeutig zu positiv. Emotional berühren und das Leben ganz ohne positive oder ganz ohne negative Emotionen. Dass das Leben ganz ohne positive Emotionen oder ganz ohne negative Emotionen, das wäre auch ziemlich langweilig. Und der tiefe Ozean der Langeweile? Der ist nicht nur tief, sondern auch sehr, sehr lebendig.
00: 23:10Julia Kaffka: Da will keiner hin.
00: 23:12Paul Johannes Baumgartner: Da will keiner.
00: 23:12Julia Kaffka: Da will keiner.
00: 23:13Paul Johannes Baumgartner: Kein schöner.
00: 23:13Julia Kaffka: Ort. Nein, das lassen wir auch einfach. Da halten wir uns einfach.
00: 23:17Paul Johannes Baumgartner: An alle Menschen.
00: 23:17Julia Kaffka: Julia Ja, ja, ja, das stimmt. Es gibt Menschen, die sind in diesem tiefen Ozean der Langeweile. Aber da müssen sie raus. Vielleicht hilft unser Podcast ja.
00: 23:27Paul Johannes Baumgartner: Wollen wir hoffen. Würde mich.
00: 23:29Julia Kaffka: Sehr freuen. Das wäre auf jeden Fall schön. Was glaubst du denn? Warum fällt es denn vielen Menschen so schwer, dieses große Potenzial der positiven Psychologie einzusetzen? Fehlt den einfach nur der Schlüssel?
00: 23:43Paul Johannes Baumgartner: Ich glaube, der Impuls. Ich glaube, oftmals ist es der Impuls. Und vielleicht, wer weiß, vielleicht ist dieser Podcast ja heute auch ein Türöffner für ganz, ganz viele Menschen, die vorher noch nichts von positiver Psychologie gehört haben. Und vielleicht sagen die jetzt Mensch, das, was die beiden da gesagt haben, das klingt schon logisch. Irgendwie scheint was dran zu sein. Oder ich könnte was für mich rausziehen und beschäftigen sich vielleicht noch mehr mit positiver Psychologie, also sich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen, weil sie natürlich wir alle, wir wollen aufblühen, wir wollen Freude haben im Leben, wir wollen glücklich sein, wir wollen gut funktionierende Beziehungen haben. Und wer weiß, vielleicht ist dieser Podcast heute so ein Türöffner für ein vertieftes Buch dazu. Oder oder ein Seminar oder oder ein Coaching. Es gibt so viel zu entdecken und manchmal braucht es einfach einen Impuls dazu. Wer weiß, vielleicht ist es dieser Podcast. Würde mich. Würde uns.
00: 24:35Julia Kaffka: Freuen. Ja, das wird uns definitiv freuen. Absolut. Denn wir haben das ja jetzt auch ein bisschen anders mal angeschaut. Weg von dieser leicht esoterisch angehauchten Sichtweise des positiven Denkens. Das ist ja was, was vielen dann schwerfällt, die dann sagen Das kann man nicht greifen. Und wissenschaftlich belegt ist das ja alles. Von daher erreichen wir hoffentlich ganz viele Leute damit. Jetzt zum Schluss habe ich noch eine Frage an dich Was sind denn aus deiner Sicht die drei wichtigsten Punkte, auf die es ankommt, die du uns jetzt noch mitgeben kannst, damit wir uns ein gelungenes, glückliches Leben schaffen?
00: 25:10Paul Johannes Baumgartner: Ich würde anfangen mit Erstens Glücklichsein entsteht oft im Stillen. Also ich zB kann wunderbar mit mir selber schweigen und empfinde dabei mitunter große Momente des Glücks und habe auch wirklich gute Ideen. Also eine Idee wäre vielleicht Haltet euch von den Lauten, von den Dröhnenden fern.
00: 25:33Julia Kaffka: Hm.
00: 25:33Paul Johannes Baumgartner: Kann man mal versuchen. Als zweites. Würde ich.
00: 25:37Julia Kaffka: Sagen.
00: 25:39Paul Johannes Baumgartner: Glücklich sein ist ein Kontrast Erlebnis. Glücklich sein ist ein Kontrast. Der Leben ist. Das Erleben von Unglück, so wie wir vorher lachen und weinen. Tiefer Ozean der Langeweile. Das Erleben von Unglück ist ja die Voraussetzung letzten Endes für glücklich sein, für Glücksempfinden. Also das Empfinden von Glück funktioniert ja nur mit Unglück. Wenn wir gesund sind, dann sagen wir nicht Wow, ich bin so glücklich, weil ich gesund bin. Ja, das ist für uns selbstverständlich bedauernswerter Weise. Erst wenn wir krank werden und danach wieder gesund werden, dann empfinden wir es als Glück, dass wir wieder gesund sein dürfen. Also Glücklichsein ist ein Kontrast, der Leben ist. Und drittens, weil ich der festen Überzeugung bin, dass das der glückliche Faktor Nummer eins ist. Lasst uns unsere zwischenmenschlichen Beziehungen pflegen. Ganz bewusst kümmern wir uns um unsere Freunde, Partnerinnen, Partner. Mehret die Freuden eures Partners, Menschen, die einem zuhören und die eine helfende Hand reichen. Es ist wunderbar. Also Menschen, die gemeinsam mit einem in tiefer Verbundenheit durch eine schwierige oder auch durch eine positive Zeit gehen. Die sind unersetzlich.
00: 26:41Julia Kaffka: Sehr schön. Das war ein sehr, sehr schönes Schlusswort. Paul. Ich danke dir, dass du heute mein Gast warst. Du hast mich persönlich auf jeden Fall sehr inspiriert und neue Eindrücke in die positive Psychologie geschaffen. Vielen Dank dafür. Danke dir und ich hoffe, euch da draußen geht es genauso. Wenn ihr noch mehr zum Thema Die Macht des positiven Denkens oder besser die Macht der positiven Psychologie wissen wollt, haben wir nähere Infos in den Shownotes verlinkt. Wir freuen uns, wenn ihr beim nächsten Mal auch wieder mit dabei seid. Da wird es um ein Thema gehen, das wir wirklich alle kennen. Und zwar den Schweinehund und wie wir ihn ein für alle Mal bekämpfen oder ihn vielleicht zu unserem Freund machen. Abonniert unseren Kanal also unbedingt in eurer Podcast App, dann verpasst ihr auch garantiert nichts. Bis dahin bleibt gesund.